Ihr Pferd richtig anweiden
Es geht wieder auf die Wiese, zur Freude unserer Pferde.
Es ist soweit. Die Weidezeit beginnt. Unsere Pferde freuen sich über das frische Gras und die Zeit auf der Koppel. Beim Anweiden ist jedoch Vorsicht geboten, denn ein zu schneller Übergang von der Winterfütterung auf das frische Gras kann zu gesundheitlichen Problemen beim Pferd führen.
Was gibt es beim Anweiden zu beachten?
Die Umstellung von der Winterfütterung auf frisches Gras ist eine große Herausforderung für den Magen-Darm-Trakt. Deshalb lautet die 1. Regel für eine störungsfreie Futterumstellung immer langsam anweiden. Heu und Stroh sind sehr rohfaserreich und eher eiweißarm. Das junge Gras ist jedoch reich an Eiweiß, Zucker und Rohfaser. Daran muss sich der Darm erst gewöhnen.
Wird hier zu schnell angeweidet und nehmen Pferde zu viel Eiweiß und hochmolekularen Zucker über das frische Gras auf, kann es zu Durchfall, Aufgasungen und Koliken kommen. Empfindliche Pferde können außerdem an Hufrehe erkranken.
Wichtig ist außerdem, sich darüber klar zu werden, wieviel Gras ein Pferd überhaupt aufnehmen kann oder soll. Gerade das junge Gras enthält sehr viel Eiweiß und hat hohe Energiewerte, was immer eine Herausforderung für Darm und die Entgiftungsorgane darstellt. Durch die Nährstoffdichte werden Pferde schnell überfüttert, was zu Übergewicht führen kann und den gesamten Stoffwechsel stark belastet. Ist das Gras dann im Laufe des Sommers überständig, nimmt der Rohfasergehalt zu und die Nährstoffdichte ab, dieses Gras ist also wesentlich bekömmlicher für Pferde. Solange das Gras sehr nährstoffreich ist und auch bei leichtfuttrigen Rassen, empfiehlt sich die Grasaufnahme auf jeden Fall einzuschränken und als Grundfutter immer auch Heu und Stroh zuzufüttern.
Warum langsam anweiden?
Es gibt einen großen Unterschied im Nährstoffgehalt der unterschiedlichen Grundfuttermittel. Im nachfolgenden Diagramm werden die unterschiedlichen Wasser- und Rohfasergehalte in g/kg im Heu und Gras dargestellt.
Diese Unterschiede führen zu einer großen Herausforderung für den Magen-Darm-Trakt des Pferdes. Als ursprüngliches Steppentier, ist der Magen-Darm-Trakt des Pferdes auf rohfaserreiche Verdauung ausgerichtet.
Welche Herausforderungen für den Verdauungstrakt des Pferdes gibt es?
In den Wintermonaten bildet also ein wasserarmes und faserreiches Grundfutter die Grundlage der Ernährung des Pferdes. Wenn die Pferde nun im Frühjahr wieder Gras bekommen, muss der Darm sich zuerst an das wasserreiche- und rohfaserarme Futter gewöhnen. Aber auch der hohe Eiweiß- und Zuckergehalt im frischen Gras ist eine Herausforderung für den Verdauungstrakt des Pferdes. Frisst das Pferd zu viel von dem jungen Gras, kann sich das negativ auswirken. Der Körper muss dann zunächst den Überschuss an Eiweiß entsorgen und den überschüssigen Stickstoff in Form von Harnstoff entgiften. Dieser Prozess kann Leber und Niere des Pferdes belasten.
Welche Empfehlungen zum Anweiden gibt es?
Richtig anweiden bzw. der Umgang mit jungem Gras im Frühjahr: Weiden Sie Ihr Pferd langsam an, damit sich die empfindliche Darmflora an das frische Grünfutter gewöhnen kann. Ansonsten kann es zu Störungen in der Darmflora kommen und die Folgen davon können Durchfall, Kolik oder Hufrehe sein. Wird junges, energiereiches Gras in übermäßigen Mengen aufgenommen kann es bei leichtfuttrigen Pferden und Extensivrassen schnell zur Verfettung kommen.
Hier empfiehlt es sich die Fläche zu portionieren bzw. die Tiere nur eine begrenzte Zeit auf die Weide zu lassen. Junges Gras enthält außerdem hohe Mengen an Eiweiß, dies kann zum Eiweißüberschuss führen, der den gesamten Körper und die Organe stark belastet.
Diese muss sich langsam an die neue Futtergrundlage gewöhnen, ansonsten kommt es schnell zu Durchfällen und Koliken. Eine sinnvolle Zeitspanne für ein schonendes Anweiden ist ca. 3 bis 4 Wochen.
Beginnen Sie mit 15 Minuten Weidegang oder aber der Zufütterung von kleinen Mengen frischem Gras im Stall und steigern Sie die Weidezeit bzw. die Grasfütterung langsam während der ersten 3 bis 4 Wochen.
Wenn Pferde vom Stall direkt auf Weidehaltung umgestellt werden, dann die Weide unbedingt durch Strombänder einschränken und täglich ein neues Stück Weidefläche zuteilen (Portionsweide).
Füttern Sie auch bei Weidehaltung unbedingt als Rohfaserquelle spät geerntetes Heu und/oder gutes Futterstroh zu. Bei schlechter Heuqualität raten wir zur Ergänzung von Heucobs oder Luzernecobs.
Die Gabe von LEXA Digest hat sich aus diesem Grund als sehr sinnvoll erwiesen. LEXA Digest wertet die Fütterung mit einer sehr bewährten Kombination aus speziellen Hefen auf, die die natürliche Bakterienflora im Dickdarm unterstützen und die Nährstoffverwertung fördern können. Angereichert mit bewährten Kräutern wie Fenchel, Kümmel, Anis, Eibischwurzel und Bockshornkleesamen zur Harmonisierung der Darmflora. Da es bei Störungen im Dickdarmbereich zur Einschränkung der Eigensynthese an wasserlöslichen Vitaminen (B-Vitaminen und Vitamin C) oder zum Mehrbedarf kommen kann, enthält Digest eine angepasste Dosierung an diesen lebenswichtigen Vitaminen.
Welche Tipps zum Anweiden gibt es?
- Langsam mit der Grasaufnahme beginnen, 10 Minuten reichen in der ersten Woche aus.
- Je nach Möglichkeit die Zeit der Grasaufnahme langsam steigern.
- Immer Heu (evtl. Stroh) anbieten, um die Rohfaseraufnahme zu verbessern.
- Die Weide auf Giftpflanzen kontrollieren.
- Nach der Düngung der Weide die vom Hersteller angegebene Wartezeit beachten, bis die Pferde wieder auf die Weide gelassen werden.
- Im Laufe der Weidezeit vor dem Weidegang kein Kraftfutter füttern. Dies kann zu gefährlichen Gaskoliken führen.
- Vor dem Weidegang Heu füttern, um eine hastige Aufnahme von jungem Weidegras zu vermindern und den Darmtrakt zu schonen.
- Überfütterung vermeiden! Zu viel Gras ist eine der häufigsten Ursachen für Übergewicht beim Pferd und kann erhebliche gesundheitliche Probleme mit sich bringen. Wählen Sie daher tierspezifisch einen sinnvollen Umgang mit der Grasaufnahme.
- Zur Sicherstellung der Versorgung mit Mineralstoffen und Spurenelementen empfehlen wir ein geeignetes Mineralfutter zu füttern. Leckmassen können die Defizite der Versorgung in der Regel nicht decken.
Unterstützung beim Anweiden
Im jungen Gras ist oft der Gehalt an Magnesium und Kalzium knapp und auch Natrium ist nur in zu geringen Mengen im Grundfutter enthalten. Die Versorgung an Spurenelementen ist wie auch im Heu meist gering bemessen, so dass Spurenelemente wie Selen, Jod, Kupfer, Zink und Mangan auch während der Weideperiode ergänzt werden sollten. Anders sieht es aus mit den fettlöslichen Vitaminen Vitamin A und E und auch Vitamin D. Hier ist die Versorgung im Sommer bei Weidegang meist gedeckt. Um hier eine Überversorgung zu vermeiden, sollten diese Vitamine an den Weidegang angepasst werden.
Unsere Produkttipps zum Anweiden:
LEXA Digest
Zur Unterstützung der Verdauung während der Umstellung auf das Gras: LEXA Digest.
Durch spezielle Hefen wird die Vermehrung der nützlichen Darmbakterien gefördert. Durch die enthaltenen Bentonite können Toxine und Schwermetalle gebunden werden.
Ideal bei Pferden, die zu Störungen im Verdauungstrakt neigen. Angereichert mit Kräutern, die zur Harmonisierung der Darmflora beitragen.
LEXA Weide-Mineral-Cobs
Zur Sicherung der Mineralstoffe und Spurenelemente während der Weidezeit: LEXA Weide-Mineral-Cobs.
Die Weide-Mineral-Cobs in praktischer Leckerli-Größe liefern alle Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente. Abgestimmt auf den Weidegang während der Sommermonate.
Bei Fragen zu den Produkten oder rund um die Fütterung steht Ihnen unser kompetentes Beratungsteam gerne zur Verfügung. Sie erreichen uns unter Tel.: +49(0) 8266 8625 - 26 oder per E-Mail: beratung@lexa-pferdefutter.de.