Entwurmung beim Pferd
Wenn der Wurm drin ist… Entwurmung beim Pferd. Magen-Darm-Parasiten siedeln sich im Körperinneren des Pferdes an und schädigen das Tier, indem sie dem Organismus Nährstoffe entziehen, Organe schädigen oder den Körper mit ihren giftigen Stoffwechselprodukten massiv belasten. Viele der Parasiten sind wirtsspezifisch, d.h. dass sich diese im Laufe der Jahre genau an die typische Eiweißstruktur einer bestimmten Tierart angepasst haben. Dabei nutzen die Parasiten ihren Wirt sowohl zur eigenen Entwicklung wie auch zur Vermehrung (Eiablage). Eine Ansteckung kann über die Aufnahme von kontaminierten Futtermitteln erfolgen, durch Ablecken von befallenen Untergründen oder Kontakt mit befallenem Kot auf der Weide oder im Auslauf.
Was sind die Anzeichen einer Verwurmung des Pferdes?
Dabei ist der Parasitenbefall aber schon fortgeschritten:
- Struppiges, glanzloses Fell
- Abgebrochene Schweifhaare im Bereich der Schweifrübe, da die Parasiten Juckreiz im Bereich des Afters auslösen und die befallenen Pferde sich dort scheuern
- Gewichtsverlust trotz ausreichender Futteraufnahme
- Kolik, Durchfall, Kotwasser
Überblick über die beim Pferd vorkommenden Wurmarten und deren gesundheitlichen Folgen
- Zwergfadenwurm: Größe: 1 cm; gesundheitliche Folgen: Kolik, Darmentzündungen, Durchfall, Hautverletzungen an der Eintrittstelle.
- Große Strongyliden (Blutwurm): Größe: 1,5 – 5 cm; gesundheitliche Folgen: akute Kolik, Darmentzündungen, Durchblutungsstörungen, Abmagerung, Fieber, Gefäßschädigungen, Leberschädigungen, Blutungen und Blutarmut.
- Kleine Strongyliden: Größe: 0,5 – 1,5 cm; es gibt 8 Gattungen mit über 50 Arten; gesundheitliche Folgen: Kolik, Fieber, Abmagerung, Darmentzündung, Wasseransammlung in den Beinen und im Unterbauch, kann je nach Schweregrad der Verwurmung tödlich enden.
- Pferde-Lungenwurm: Größe: 2,5 – 8,5 cm; gesundheitliche Folgen: Lungenentzündung, Atemprobleme, Husten, Abmagerung.
- Pferde – Spulwurm: Größe: 15 – 50 cm; gesundheitliche Folgen: Husten, Fieber, Atemnot, Leberschwellung, trommelförmiger Bauch, Bauchfellentzündung, Darmdurchbruch.
- Pfriemenschwanz: Größe: 1 – 15 cm; gesundheitliche Folgen: Kolik, Darmentzündung, aufgescheuerte Schweifrübe, Futterverweigerung.
- Pferdebandwurm: Größe: 1 – 50 cm; gesundheitliche Folgen: Kolik, Durchfall, Darmwanddurchbruch, Geschwürbildung.
Wurmbefall bei Pferden vorbeugen
Um einem Wurmbefall bei Pferden vorzubeugen ist eine gute Hygiene in Stall, Auslauf und Weide unabdingbar. Tägliches Absammeln von Auslauf und Weide sowie eine saubere Box (ohne Matzratzenstreu) sollten eine Selbstverständlichkeit sein. Eine geringe Besatzdichte sowie regelmäßiger Weidewechsel mit gelegentlichem Abmähen sind ebenfalls gute, vorbeugende Maßnahmen. Ergänzend lassen sich mit bestimmten Kräutern ein wurmwidriges Niveau im Darm erzeugen oder sogar ein leichter (!) Parasitenbefall bekämpfen. Hierzu haben wir unsere LEXA Kräutermischung "Wurmkräuter" entwickelt. Kokosraspel und Meerrettich erzeugen ein wurmwidriges Niveau im Darm, Fenchel und Kamille sowie Knoblauch unterstützen den Pferdedarm. Die natürliche Entwurmung mit Kräutern soll eine gute Unterstützung und Prophylaxe darstellen, kann aber niemals die Gabe einer Wurmkur mit einem medizinischen Wirkstoff bei stärkerem Parasitenbefall ersetzen!
Wie entwurmt man das Pferd richtig?
Bei der Entwurmung der Pferdebestände gibt es grundsätzlich 2 Vorgehensweisen: einmal die strategische Entwurmung und einmal die selektive Entwurmung der Pferde. Dabei ist es wichtig, dass man sich auf ein Entwurmungsschema festlegt und ALLE Tiere eines Bestandes diesem Schema folgen. Bei der strategischen Entwurmung werden in regelmäßigen Abständen (2-4-mal / Jahr) zu bestimmten Jahreszeiten (Frühjahr und Herbst) der komplette Pferdebestand mit ein und demselben Wurmmittel entwurmt. Um Resistenzen gegen den Wirkstoff vorzubeugen ist es wichtig, dass man die Präparate regelmäßig wechselt. Dabei ist nicht der Herstellername maßgebend sondern der jeweilige Wirkstoff, da Wurmmittel mit zum Teil gleichen Wirkstoffen von unterschiedlichen Firmen hergestellt werden! Ein weiterer wichtiger Punkt, den es bei der Entwurmung zu beachten gilt ist, dass die Dosierung richtig und in ausreichender (!) Menge gewählt wird. Eine zu niedrige Dosierung muss unbedingt vermieden werden, da dadurch einige Würmer im Darm des Pferdes überleben und verbleiben. Da diese aber bereits mit dem Wirkstoff in Kontakt geraten sind, können sie dagegen eine Resistenz entwickeln, was dazu führt, dass dieser Wirkstoff bei einer erneuten Gabe keine Wirksamkeit mehr erzielt.
Bei der selektiven Entwurmung werden nur die Pferde mit Wurmmitteln behandelt, die nach vorausgegangener Untersuchung des Kotes starke Ausscheider sind, d.h. deren Kot 200 Eier und mehr pro Gramm aufweist. Somit werden nur tatsächlich behandlungsbedürftige Pferde entwurmt, was auch zu einer Eindämmung der zunehmenden Resistenzentwicklung beitragen soll.
Unterstützung nach der Entwurmung des Pferdes
Nach der Gabe einer Wurmkur sollte das Pferd einige Tage geschont und darauf geachtet werden, dass es beim Reiten nicht schwitzt. Um den Darm zu unterstützen empfehlen wir nach der Gabe eine Fütterungskur mit LEXA Darm-Fit zur Optimierung der Darmflora. Die enthaltene Hefe und Leinexpeller können die Vermehrung der nützlichen Darmbakterien fördern. Nach der Gabe einer Wurmkur sollten die Hygienemaßnahmen zusätzlich noch mehr Beachtung finden, da nach der Behandlung große Mengen an Eiern, Larven und Würmern ausgeschieden werden und so eine Reinfektion vermieden werden kann.