Elektrolyte Pferd: wann füttern?
- Warum sollte ich meinem Pferd Elektrolyte füttern?
- Elektrolyte - kleine Helfer mit großer Wirkung
- Wofür sind Elektrolyte gut?
- Wann sollte ich meinem Pferd Elektrolyte füttern?
- Wie kann man Elektrolytmangel beim Pferd vorbeugen?
- Kann man Elektrolyte auf Vorrat füttern?
- Elektrolyte fürs Pferd: Tipps für einen stabilen Elektrolythaushalt
Elektrolyte für das Pferd: In den heißen Sommermonaten hört man vermehrt, wie wichtig es ist, den Elektrolythaushalt des Pferdes aufrecht zu erhalten. Aber was sind Elektrolyte überhaupt und wann ist es wirklich sinnvoll, Elektrolyte zu füttern?
Eine Ergänzung der Elektrolyte ist beim Pferd ganzjährig notwendig, da die Versorgung über das Grundfutter oft mangelhaft ist. Heu und Gras enthält oft kein Natrium oder geringere Mengen, nicht selten unter 0,2 g je kg Trockensubstanz. Auch Getreide ist eher Natriumarm und so ist meist nicht mal der Erhaltungsbedarf über die Fütterung gedeckt. Die Versorgung mit Chlor über das Grundfutter ist positiver zu bewerten und der Mangel nicht so stark ausgeprägt wie beim Natrium, kann aber je nach Grundfutter und Schweißverlust auch mangelhaft werden. Deshalb sollte zur Natrium- und Chlorversorgung beim Pferd immer ein Salzleckstein zur Verfügung stehen. Ein erhöhter Bedarf entsteht durch Schweißverluste, Durchfall oder auch Blutverluste. Gerade jetzt während der heißen Monate ist eine zusätzliche Ergänzung dieser wichtigen Elektrolyte über die Fütterung unerlässlich. Durch die hohen Temperaturen schwitzen die Pferde vermehrt und verlieren mit dem Schweiß diese lebensnotwendigen Elektrolyte.
Warum sollte ich meinem Pferd Elektrolyte füttern?
Elektrolyte sind winzige Teilchen mit einer überragenden Bedeutung im Organismus des Pferdes – vor allem in der Regelung des Flüssigkeitshaushaltes und der Wasserverteilung. Sie zählen zu den Mineralien: dazu gehören Kalium (K), Natrium (Na) und Chlorid (Cl). Elektrolyte haben die Fähigkeit, in wässriger Lösung Strom zu leiten. Sie steuern den Wasserhaushalt und die Flüssigkeitsverteilung, regeln den Blut pH-Wert, koordinieren überlebenswichtige Stoffwechselvorgänge und sind wichtig für die Signalweiterleitung von Muskel- und Nervenzellen. Sie liefern primär keine Energie, spielen aber eine große Rolle im Organismus des Pferdes bei körperlicher Anstrengung. Der Pferdekörper besteht zu ca. 70% aus Flüssigkeit. Ist dieser Flüssigkeitshaushalt durch einen Elektrolytmangel gestört, kann dies schwerwiegende Auswirkungen auf wichtige Organe haben.
Elektrolyte - kleine Helfer mit großer Wirkung
Ohne Elektrolyte funktioniert im Körper gar nichts, auch beim Pferd – man kann also sagen: „Ohne Elektrolyte – kein Leben“. Doch was genau sind Elektrolyte? Elektrolyte sind laut chemischer Definition kleinste positiv oder negativ geladene Teilchen – sogenannte Ionen. Sie regeln die Flüssigkeitsverteilung im Körper und den Wasserhaushalt. Sie sind nötig zur Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks der Körperflüssigkeiten und regeln den Säure-Basen-Haushalt. Sie müssen zwingend über die Nahrung aufgenommen werden, da der Körper des Pferdes sie nicht selbst herstellen kann.
Betrachten wir zunächst einmal die einzelnen Stoffe und deren Bedeutung im Organismus genauer:
Kalium
Kaliumverluste entstehen hauptsächlich über starkes Schwitzen sowie bei Durchfällen. Kalium ist wichtig für die Muskelfunktionen, insbesondere für die Funktion des Herzmuskels. Ein Mangel macht sich bemerkbar in Form von einem geringen Appetit, Muskelschwäche und vor allem bei Fohlen mit Wachstumsverzögerungen. Ein Mangel entsteht fast immer aufgrund von länger anhaltenden, starken Durchfällen. Qualitativ hochwertiges und hygienisch einwandfreies Heu stellt eine sehr gute und im Normalfall ausreichende Kaliumquelle dar. Getreide ist kaliumarm.
Natrium und Chlor
Um zu erkennen, welche wichtige Funktion diese Elemente für die Gesunderhaltung und Leistungsbereitschaft haben, nachfolgend eine Aufführung der wichtigsten Funktionen:
- Nährstoff- und Wasserresorption
- Wichtig für die Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks im extrazellulären Raum
- Enzymaktivitäten
- Regulation des Säuren-Basen-Haushaltes
- Blutdruck
- Erregungsleitung in Nerven- und Muskelzellen sowie die Muskelkontraktion
- Aufrechterhaltung des Membranpotentials an der Zellwand
Mängel an diesen Elektrolyten entstehen hauptsächlich durch Schwitzen, bei Durchfallerkrankungen sowie Nierenfunktionsstörungen mit einer vermehrten Urinausscheidung. Natrium und Chlor regeln den Säure-Basen-Haushalt und den osmotischen Druck der Körperzellen sowie den Wasserhaushalt. Natrium spielt eine große Rolle bei der Produktion von Gallenflüssigkeit, Chlor ist wichtig für die Bildung von Salzsäure im Magen. Ein Mangel macht sich beim Pferd durch vermehrtes Belecken von allen möglichen Gegenständen bemerkbar. Mangelzustände können sich durch muskuläre Probleme, Leistungsdefizite und nervöse Störungen zeigen.
Die körpereigene Regulationsfähigkeit des Elektrolythaushaltes ist bei Pferden recht gut. Dazu müssen aber folgende Bedingungen erfüllt sein:
- Ausreichende Fütterung (mind. 1,7 % des Körpergewichtes) von qualitativ hochwertigem Heu
- Freier Zugang zu Tränkebecken mit hygienisch einwandfreiem Wasser
- Bereitstellung eines reinen Salzlecksteines, an dem das Pferd seine vom Körper gesteuerte Lust auf Salz stillen kann. Bitte beachten Sie, dass es sich dabei um einen reinen Salzleckstein handelt und nicht um einen Mineralleckstein, da es sonst bei freier Aufnahme zu Überversorgungen und Antagonismen im Mineralstoffhaushalt kommen kann. Einen geeigneten Salzleckstein finden Sie bei uns im Sortiment.
- Bei Hitze auf ausreichende Wasser- und Elektrolytzufuhr achten!
Betrachtet man die täglichen Bedarfsempfehlungen für Natrium, so wird deutlich sichtbar wie wichtig es ist, dieses Element bei erhöhtem Schweißverlust zu ergänzen. Benötigt ein 600 kg schweres Pferd während Erhaltungsphasen nur 3 g Natrium pro Tag, so steigt der Bedarf bereits bei geringfügiger Arbeit auf 23 g Natrium pro Tag an und bei schwerer Arbeit benötig das Pferd Mengen von bis zu 64 g Natrium pro Tag. Ähnlich sieht es beim Chlor aus. Benötigt ein 600 kg schweres Pferd im Erhaltungsstoffwechsel 48 g Chlor am Tag so steigt der Bedarf bei leichter Arbeit auf 77 g Chlor an und bei schwerer Arbeit auf 135 g Chlor pro Tag an. Diese hohen Mengen können nicht mehr alleine über den Salzleckstein gedeckt werden, sondern es wird empfehlenswert diese hohen Mengen an Elektrolyten gezielt über die Fütterung zu ergänzen.
Wofür sind Elektrolyte gut?
Gerade in den Sommermonaten kann es schnell zu einem Elektrolytmangel kommen, wenn die Pferde stark schwitzen – vor allem bei körperlicher Anstrengung bei gleichzeitig hohen Temperaturen. Auch Durchfallerkrankungen oder Nierenfunktionsstörungen können einen Elektrolytmangel verursachen. Hier gilt es, schnell zu handeln und die Verluste entsprechend auszugleichen, da es ansonsten zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen und Stoffwechselentgleisungen kommen kann. Das Blut verdickt sich, die Muskulatur wird dadurch schlechter durchblutet und es kommt zu einer Übersäuerung. Bei extremen Mängeln können Muskelkrämpfe und Herzrhythmusstörungen auftreten bis hin zu Herz- und Kreislaufversagen.
Pferde können ihren Elektrolythaushalt ganz gut regeln, wenn eine ausreichende Fütterung mit Heu gewährleistet ist (mind. 1,7% des Körpergewichtes), sie ständig freien Zugang zu Wasser haben und ein reiner Salzleckstein bereitgestellt wird. Qualitativ hochwertiges Heu liefert normalerweise ausreichend Kalium, über den Salzleckstein oder durch Gabe von Kochsalz erfolgt die Versorgung mit Natrium und Chlorid. Kalium ist z. B. wichtig für die Muskelfunktionen insbesondere auch für die Funktion des Herzmuskels. Natrium und Chlor regulieren den Säure-Basen-Haushalt sowie den Wasserhaushalt.
Wann sollte ich meinem Pferd Elektrolyte füttern?
Täglich verliert der Körper des Pferdes Wasser, z. B. in Form von Urin und Kot, bei der Atmung und vor allem in den Sommermonaten durch Schwitzen.
Bei körperlicher Beanspruchung und hohen Außentemperaturen und entsprechender Luftfeuchtigkeit kann das Pferd bis zu 10 Liter Schweiß verlieren. Dadurch verliert das Pferd nicht nur Wasser, sondern auch Elektrolyte, die unbedingt zugeführt werden sollten.
Veränderungen im Elektrolythaushalt des Pferdes
Das Pferd reagiert sehr empfindlich auf kleinste Veränderungen im Elektrolythaushalt. Dies hängt sehr stark mit dem Wasserhaushalt zusammen. Verluste müssen über das aufgenommene Trinkwasser kompensiert werden. Das Durstgefühl entwickelt sich, wenn der Druck der Zellflüssigkeiten sich verringert. Es hängt sehr stark zusammen mit der Umgebungstemperatur, der Luftfeuchtigkeit, dem Wassergehalt des aufgenommenen Futters sowie der körperlichen Beanspruchung.
Salz alleine reicht nicht aus
Das Pferd verliert über den Schweiß nicht nur Wasser, sondern auch Elektrolyte. Durch mehr oder weniger starkes Schwitzen reguliert das Pferd seine Körpertemperatur. Wenn der Schweiß auf der Haut verdunstet entsteht die sogenannte Verdunstungskälte, was zu einer Abkühlung der Körpertemperatur führt. Ein überlebenswichtiger Vorgang, da bei einer Körpertemperatur über 42° C die Eiweißdegeneration einsetzt und der Organismus dadurch nicht mehr lebensfähig ist. Starkes Schwitzen und gleichzeitig keine Wasser- und Nährstoffzufuhr verändert den Elektrolythaushalt der Zellen. Reine Salzlecksteine oder die Gabe von reinem Kochsalz können die Elektrolytverluste nicht ausgleichen, da Kochsalz nur Natriumchlorid enthält und es damit zu einer Kaliumunterversorgung kommen würde.
Zuerst Elektrolyt, dann Wasser
Dabei ist es wichtig, dass Sie dem Pferd zuerst Elektrolyte geben und danach erst Wasser anbieten. Ansonsten würden sich die zugeführten Elektrolyte auf ein größeres Blutvolumen verteilen und dadurch der Elektrolytgehalt im Blut weiter absinken. Viele Pferde trinken auch nach großer körperlicher Anstrengung mit großen Schweißverlusten schlecht und machen dabei instinktiv alles richtig. Trinkt das Pferd an heißen Sommertagen schlecht, sollte dies immer als Alarmzeichen für einen eventuellen Elektrolytmangel gedeutet werden.
Die Elektrolytgabe ist also sinnvoll:
- Bei starker körperlicher Anstrengung bei gleichzeitig hohen Außentemperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit
- Nach starkem Schwitzen
- Bei Durchfallerkrankungen
- Nach Stresssituationen
- Nach einem Turniereinsatz oder intensivem Training
- Nach Distanzritten, Wanderritten, Lehrgängen, etc.
Wie kann man Elektrolytmangel beim Pferd vorbeugen?
Kommt es zu einem übermäßigen Verlust an Elektrolyten, kann es zu Stoffwechselentgleisungen des Pferdes kommen. Es kommt zu einer Eindickung des Blutes, wodurch die Muskulatur schlechter durchblutet wird, was zur Zerstörung der Muskelzellen und zu einer Übersäuerung führen kann.
Wird dieser Bedarf vernachlässigt, kann der Körper mit Mangelerscheinungen reagieren. Natriummangel zeigt sich z. B. am Pferd dann häufig durch Symptome wie Leistungsschwäche, kann aber auch die Muskeltätigkeit negativ beeinflussen. Auch Einschränkungen der Verdauung und Rückgang der Osmolalität im Blut sind möglich. Äußern kann sich ein solcher Mangel durch vermehrte Lecksucht oder Erdefressen.
Leichte Elektrolytmängel äußern sich in Leistungseinbußen und schnell ermüdenden Pferden. Bei größeren Verlusten kann es zu Muskelverspannungen, Krämpfen, Kreuzverschlag und im schlimmsten Fall zu Herz- und Kreislaufversagen kommen.
Daher ist es wichtig, gerade nach starkem Schwitzen des Pferdes, Elektrolyte zu ergänzen, um das Pferd gesund zu halten. Hier eignen sich unser Vital-Elektrolyt oder unser Elektrolyt flüssig hervorragend.
Kann man Elektrolyte auf Vorrat füttern?
Elektrolyte werden nur bei Bedarf aus dem Darm des Pferdes absorbiert. Daher ist es nur bedingt möglich sie auf Vorrat zu füttern. Etwa 24 Stunden lassen sich Elektrolyte beim Pferd auf Vorrat füttern. Nicht benötigte Elektrolyte werden einfach mit dem Harn ausgeschieden. Nicht zu vergessen im Zusammenhang mit dem Elektrolythaushalt ist auch die ausreichende Heufütterung des Pferdes.
Elektrolyte fürs Pferd: Tipps für einen stabilen Elektrolythaushalt
- Vermeiden Sie bei sommerlicher Hitze weitestgehend starke körperliche Anstrengung Ihres Pferdes.
- Reiten Sie entweder in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend.
- Auch auf der Weide sollten Schattenplätze vorhanden sein; auch die Fressplätze sollten im Schatten sein.
- Auch auf der Weide sollten die Pferde immer Zugang zu frischem Trinkwasser haben.
- Achten Sie besonders bei Fohlen auf schattige Unterstellmöglichkeiten und freiem Zugang zu Wasser. Fohlen haben noch keine voll funktionierende Thermoregulation und überhitzen schneller als erwachsene Pferde!
Stellen Sie Pferden immer einen Salzleckstein zur Verfügung. Auch Weidepferde brauchen einen Salzleckstein. Bei Pferden die vermehrt schwitzen ist es notwendig eine gezielte Elektrolytergänzung vorzunehmen. Hier ist die flüssige Ergänzung durch die rasche Aufnahme in der Praxis besonders empfehlenswert.
Zum Ausgleich der Elektrolytverluste stehen Ihnen unsere beiden Produkte LEXA Vital-Elektrolyt in Pulverform sowie LEXA Elektrolyt flüssig zur Verfügung. LEXA Vital-Elektrolyt kann sehr gut zur Aufnahme unter das Kraftfutter gemischt werden und hat sich zur gezielten Ergänzung lebenswichtiger Elektrolyte sowohl im Freizeit- als auch im Sportbereich seit Jahren bewährt.
Durch den zusätzlichen Gehalt von Magnesium wird die Muskulatur und Regenerationsbereitschaft effektiv unterstützt. Die praktische Handhabung und hohe Schmackhaftigkeit sorgt selbst unterwegs für eine problemlose Aufnahme. Durch die flüssige Form von LEXA Elektrolyt flüssig werden die Inhaltsstoffe vom Organismus sehr rasch aufgenommen und verwertet. Dies kann die Regenerationsphase nach sportlichem Einsatz verkürzen und ist ideal auch über das Trinkwasser zu verabreichen.
Somit bieten wir Ihnen zwei bewährte Ergänzer, um die Elektrolytversorgung des Pferdes zu sichern, die Voraussetzung für vitale und aktive Pferde, auch bei hohen Temperaturen.
Bei Fragen zu den Produkten oder zur Fütterung können Sie sich gerne an unsere Beratung wenden. Sie ist zu erreichen unter beratung@lexa-pferdefutter.de oder der Telefonnummer 08266-8625 26.