Die Pferdeweide - es geht wieder raus!
Ab auf die Pferdekoppel
Der Frühling ist da und lässt mit seinen wärmeren Temperaturen und der zunehmenden Tageslichtlänge das Gras sprießen. Pferd und auch Besitzer haben auf diese Zeit sehnsüchtig gewartet – die Pferdeweide ist bereit. Doch Vorsicht ist geboten! Ein zu rasches Anweiden kann große gesundheitliche Probleme verursachen.
Die Verdauung des Pferdes
Pferde sind sogenannte „Dickdarmverdauer“. Das bedeutet, dort findet der größte Teil der Verdauung statt. Dabei helfen Millionen von Mikroorganismen – wodurch das Pferd seine Energie gewinnt. Das Mikrobiom (Gesamtheit der im Darm vorhandenen Mikroorganismen) ist auf die Verdauung von Rohfaser ausgelegt und bei jedem Pferd individuell angelegt – je nachdem wie es ernährt wird. Jeder dieser „Bewohner“ hat ganz spezielle Aufgaben und steht in einem störungsanfälligen Gleichgewicht. Es reagiert sehr empfindlich auf Veränderungen im täglichen Nährstoffangebot. Das kann z.B. schon ein Wechsel von Heu von unterschiedlichen Wiesen sein oder eine zu hohe Stärkeaufnahme bei getreidehaltigen Kraftfutterrationen. Aber auch ein zu schnelles Anweiden im Frühjahr kann Störungen verursachen. Kotwasser, Durchfall und Blähungen können die Folge sein, im schlimmsten Falle drohen schwere Koliken beim Pferd.
Nicht zu schnell auf die Pferdeweide
Das alles kann durch behutsames und langsames Anweiden der Pferde vermieden werden. Die Tiere kommen aus der Winterfütterung mit ausschließlich Heu und evtl. Stroh, welches rohfaserreich und eher eiweißarm ist. Das junge Gras aber ist arm an Rohfaser und dafür reich an Eiweiß und Zucker. Die Umstellung an dieses neue Futterangebot muss langsam geschehen, damit die Darmflora genügend Zeit hat sich daran anzupassen. Eine sinnvolle Zeitspanne für ein schonendes Anweiden wäre ein Zeitraum von ca. 4 Wochen. Auch sollte mit dem Anweiden nicht zu früh begonnen werden. Das Gras sollte mindestens 20 cm hoch sein – das kann je nach Witterung und Grasaufwuchs ab Ende April bis Anfang Mai sein. Für die ersten Tage sind 10-15 Minuten Weidezeit völlig ausreichend. Füttern Sie stets vor dem Weidegang Heu, damit die Pferde den ersten Hunger stillen können und nicht zu hastig fressen, aber niemals Kraftfutter! Die Weidezeit kann dann in den ersten 2 Wochen um täglich 10-15 Minuten erhöht werden, in den Wochen 3 und 4 um täglich eine halbe Stunde länger ausgedehnt werden. Nach 4 Wochen können die Pferde dann über mehrere Stunden auf die Koppel.
Zu dickes Pferd? Darf es trotzdem auf die Pferdeweide?
Besondere Vorsicht ist bei dicken Pferden oder Pferden mit einer Stoffwechselerkrankung geboten. Auch gilt es bei diesen Pferden, die tägliche Weidezeit unbedingt zu begrenzen und die ungefähr aufgenommene Grasmenge bei der Rationsberechnung und der täglichen Bewegung mit zu berücksichtigen. Auch der Einsatz eines Weidemaulkorbes ist oft sinnvoll.
Während der Weidesaison ist auf eine ausreichende Versorgung mit qualitativ einwandfreiem Heu und eventuell gutem Futterstroh als Rohfaserlieferanten zu achten.
Verdauungsprobleme beim Pferd?
Für verdauungsempfindliche Pferde empfiehlt sich während der Zeit des Anweidens eine zusätzliche Gabe von LEXA Digest. Spezielle Hefen können die nützlichen Darmbakterien fördern und unterstützen so die Nährstoffverwertung. Angereichert ist Digest mit bewährten Kräutern wie Fenchel, Kümmel, Anis, Eibischwurzel und Bockshornkleesamen zur Harmonisierung der Darmflora. Da es bei Störungen im Dickdarmbereich zu Einschränkungen der Eigensynthese an wasserlöslichen Vitaminen (B-Gruppe und Vitamin C) oder zum Mehrbedarf kommen kann, enthält Digest eine angepasste Dosierung an diesen lebenswichtigen Vitaminen. Zusätzlich enthält Digest Bentonite, welche Toxine und Schwermetalle binden und unterstützend bei deren Ausscheidung wirken können.
Mineralien für Pferde auf der Weide
Auch während der Weidesaison des Pferdes sollte auf eine ausreichende Mineralstoffversorgung nicht verzichtet werden. Die Versorgung mit Energie und Eiweiß ist meistens gedeckt, nicht jedoch die Mineralstoffversorgung. Magnesium, Kalzium und Natrium sind nur in geringen Mengen im jungen Gras enthalten, ebenso sieht es mit der Versorgung an Spurenelementen wie Selen, Jod, Kupfer, Zink und Mangan aus. Ganz anders dagegen verhält es sich bei den fettlöslichen Vitaminen (Vitamin A, D und E). Hier ist die Versorgung bei ganztägigem Weidegang meistens gedeckt. Um eine Überversorgung in diesem Bereich zu vermeiden, müssen diese Vitamine an den Weidegang angepasst werden. Hier empfehlen wir unsere Weide-Mineral-Cobs – eine komplette Versorgung mit Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen, die speziell auf die Aufnahme von Gras abgestimmt wurde.
Futter für Pferde auf der Weide
Als Krippenfutter eignet sich unser haferfreies und eiweißreduziertes Struktur-Müsli Weidemix. Es liefert eine moderate Energieversorgung und enthält zusätzlich verdauungsunterstützende Stoffe wie z. B. Bierhefe, sowie Leinsamen, Kieselgur und Leinöl zur Unterstützung des Hautstoffwechsels. Die Rezeptur wird durch eine an den Weidegang angepasste Versorgung an lebenswichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen abgerundet.
Pferde auf der Pferdeweide - Futterzustand kontrollieren
In der Weidesaison sollten die Pferde bezüglich ihres Futterzustandes sehr gut beobachtet werden. Ein Verfetten der Tiere muss unbedingt vermieden werden mit einem entsprechenden Bewegungsprogramm und einer angepassten Fütterung. Notfalls muss die Weidezeit stark eingeschränkt werden. Ist doch das Gras für die Pferde ein bisschen so, wie für uns Menschen die Schokolade. Unwiderstehlich – und für den einen besser verträglich und beim anderen schlägt es gleich an.