Den Darm des Pferdes beim Anweiden unterstützen
- Warum ist das Anweiden eine solche Herausforderung für den Pferdedarm?
- Generelle Tipps zum Weidegang - zur Schonung des Darms und der gesamten Vitalität
- Gezielte Kräutergabe zum Weidestart - eine sinnvolle und natürliche Unterstützung
- Bentonite, Prebiotika, B-Vitamine und Johannisbrot zur Unterstützung bei empfindlichen Pferden oder bei akuten Problemen im Darm!
- Die Gabe von Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen anpassen!
- Was jedes Jahr ein Thema ist – wann können die Pferde auf die Weide nach der Düngung?
Ein gesunder Darm ist Voraussetzung für Vitalität, ein gesundes, glänzendes Fell und Langhaar des Pferdes, ein intaktes Immunsystem und für starke Hufe. In der heutigen Zeit reagieren viele Pferde immer wieder mit Kotwasser und Durchfall, ein Zeichen, dass der Darm belastet ist. Die Umstellung von der Winterfütterung auf frisches Gras ist für den gesamten Magen-Darm-Trakt des Pferdes immer eine große Herausforderung. Sinnvolles Anweiden und eine angepasste Fütterungspraxis sorgen für eine störungsfreie Umstellung und schonen den Darm.
Warum ist das Anweiden eine solche Herausforderung für den Pferdedarm?
Das liegt am Fasergehalt und Nährstoffprofil des Grundfutters. Heu ist sehr rohfaserreich und eher eiweißarm. Stroh hingegen enthält kaum Eiweiß und sehr viel Faser und auch Ligin (Holzfaser). Das junge Gras dagegen ist reich an Eiweiß, Energie und Zucker und arm an Rohfaser. Daran muss sich der Darm nach der faserreichen Fütterung der Wintermonate erst wieder gewöhnen und die Darmflora dementsprechend „umstellen“. Ein guter Rat lautet also mit wenigen Minuten Grasaufnahme zu beginnen und die Weidezeit dann über mehrere Wochen langsam zu steigern. Wird zu schnell angeweidet und nehmen Pferde zu viel Eiweiß und hochmolekularen Zucker über das frische Gras auf, kann es zu Durchfall, Aufgasungen und Koliken kommen. Auch die Gefahr der Hufrehe droht. Mit langsamen Anweiden und nachfolgenden Hinweisen zum Anweiden und Weidegang, bleibt der Darm des Pferdes gesund und das Pferd vital:
Generelle Tipps zum Weidegang - zur Schonung des Darms und der gesamten Vitalität
- Langsam anweiden. Mit wenigen Minuten beginnen und dann über die nächsten Wochen die Weidezeit allmählich steigern.
- Vor dem Weidegang immer Heu füttern. Dadurch hat das Pferd schon eine gewisse Grundsättigung und frisst langsamer und der pH-Wert im Magen hat sich schon auf die Futteraufnahme eingestellt.
- Kraftfutter nie direkt vor Weidegang füttern, da es dadurch zu Koliken kommen kann. Auch Kraftfuttergaben auf der Weide sind nicht ungefährlich, dies kann zu Koliken und Aufgasungen führen.
- Empfehlenswert ist es die Weide regelmäßig auf Giftpflanzen zu kontrollieren.
- Regelmäßiges Absammeln von Pferdekot nicht vergessen, damit die Weide hygienisch bleibt und sich keine Parasiten vermehren können.
- Achten Sie bei längeren Weidezeiten darauf, dass dem Pferd Trinkwasser zur Verfügung steht. Mangel an Wasser kann schnell zu Kolik und Darmstörung führen und natürlich zur Störung der gesamten Vitalität.
- Sind Pferde längere Zeit auf der Weide darauf achten, dass ein Unterstand oder Bäume vorhanden sind, um bei Bedarf Schutz vor der Sonne zu gewährleisten.
- Wird das Anweiden unterbrochen und können die Pferde mehrere Tage nicht auf das frische Grün, muss wieder von vorne mit dem Anweiden begonnen werden, da die Darmflora sich wieder an das Gras gewöhnen muss. Hier kann es eine Hilfe sein an Tagen, an denen das Pferd nicht auf die Wiese kann, etwas Gras mit der Sense zu mähen und so zu verfüttern (auf keinen Fall Rasenmähergras verwenden), so bleibt die Darmflora fit für’s Gras.
Gezielte Kräutergabe zum Weidestart - eine sinnvolle und natürliche Unterstützung
Hilfe beim Anweiden für Darm und Leber bieten auf ganz natürliche Weise altbewährte Kräuter. Sowohl zur Unterstützung von Magen-Darm als auch der Leber sind Pfefferminze, Löwenzahnkraut, Brennnesselkraut, Mariendistelsamen, Kümmel, Artischockenblätter und Kurkumawurzel sehr hilfreich. Eine ideale Kombination bieten wir Ihnen mit unserer LEXA Kräutermischung Weidestart an, die diese Kräuter in einer individuellen Kombination enthält. Bereits eine Zugabe von 30 bis 50 g am Tag je Großpferd bietet eine ideale Unterstützung von Magen-Darm und Leber zum Weidestart.
Bentonite, Prebiotika, B-Vitamine und Johannisbrot zur Unterstützung bei empfindlichen Pferden oder bei akuten Problemen im Darm!
Ist bekannt, dass Pferde beim Weidebeginn Probleme mit dem Darm bekommen oder sogar zur Kolik neigen oder kommt es vermehrt zu Kotwasser und/oder Durchfall beim Anweiden, sind spezielle Wirkstoffe sinnvoll, die schonend auf den Darm und die Darmflora einwirken. Neben speziellen Hefen, die die Dickdarmverdauung verbessern ist auch Johannisbrot eine bewährte Hilfe, um zu viel überschüssiges Wasser im Darm zu binden. Hierbei zeigen auch Bentonite einen unterstützenden Effekt in dem sie helfen Toxine, die im Darm entstehen können auszuleiten. Zusätzlich ist die Versorgung von B-Vitaminen und Vitamin C anzuheben, da es bei Darmstörungen sehr häufig zu einer geringen Eigensynthese dieser wirksamen Stoffwechsel-Vitamine kommt. Bewährte Kräuter wie Anis, Fenchel, Kümmel und Eibischwurzel wirken zusätzlich beruhigend auf den sensiblen Darm.
Zur Optimierung der Darmflora bei akuten Problemen oder bei empfindlichen Pferden empfehlen wir deshalb den Einsatz von LEXA Digest, eine bewährte Kombination aus Bentoniten, speziellen Hefen, Johannisbrot, Kräutern, Vitamin C und B-Vitaminen.
Die Gabe von Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen anpassen!
Die Versorgung an Mineralstoffen ist auch bei üppiger Grasaufnahme selten gedeckt. Gerade im jungen Gras ist oft wenig Magnesium und Kalzium enthalten und die Versorgung an Natrium ist über das Grundfutter immer mangelhaft. Spurenelemente sind meist im Gras gering bemessen, so dass Spurenelemente wie Selen, Jod, Kupfer, Zink und Mangan auch während der Weideperiode zugefüttert werden sollten. Anders sieht es aus mit den fettlöslichen Vitaminen Vitamin A und E und auch Vitamin D. Hier ist die Versorgung im Sommer bei reichlich Weidegang meist gedeckt. Letztendlich aber abhängig wie lange das Pferd aufs Gras darf und wie üppig der Bewuchs ist.
Was jedes Jahr ein Thema ist – wann können die Pferde auf die Weide nach der Düngung?
Generell sollte man Pferde nicht auf die Weide lassen, wenn diese frisch gedüngt ist. Leider wird das in der Praxis immer wieder so gehandhabt und das kann zu schweren Erkrankungen im Darm und im gesamten Organismus führen. Nach dem Düngen immer mindestens 4 Wochen warten, bis man die Pferde auf die Weide lässt.